Mit der Übersetzung des Masterkey to Homoeopathic Materia Medica des indischen Homöopathen K. C. Bhanja wird die deutschsprachige homöopathische Literatur um ein ganz und gar eigenständiges Werk erweitert.
Die methodische Grundlage des Masterkey, in dem Bhanja 265 homöopathische Mittel darstellt, bildet das von C. M. Boger perfektionierte Konzept vom Genius der Arznei. Dieser Ansatz strebt ein Verständnis der homöopathischen Arzneien auf Basis ihrer allgemeinen Charakteristika an - derjenigen Symptome also, die wie ein roter Faden die gesamte Symptomenreihe eines Mittels durchziehen.
Um das Genius-Konzept auch formal adäquat umsetzen zu können, gibt Bhanja in seiner Materia medica das traditionelle Kopf-zu-Fuß-Schema auf und ersetzt es durch ein Ordnungsprinzip der allgemeinen Genius-Charakteristika der Arzneien: Entsprechend findet sich das Symptomenmaterial einer Arznei im Masterkey nicht mehr auf Abschnitte wie "Gemüt", "Kopf" oder "Abdomen" verteilt, sondern wird Überschriften wie z.B. "Brennen", "Langsamkeit", "Schärfe" oder "Rechts" zugeordnet.
Diese Elemente einer Materia medica der Geniussymptome verbindet Bhanja gekonnt mit der Darstellung der charakteristischen Geistes- und Gemütssymptome und der partikularen Keynotes der Arzneien. Auf diese Weise entstehen ebenso prägnante wie faszinierende Arzneimitteldarstellungen, die das Verständnis der Arzneien aus der Individualität ihrer allgemeinen Wirkungen heraus ermöglichen.